Klimapositive OSB-Platten für wiederverwendbare Gebäude

Wer klimafreundlich bauen möchte, kommt um Holzwerkstoffe nicht herum. So geschehen beim Projekt „Ebury Edge“ im Londoner Stadtteil Westminster. Es besteht aus einer Gruppe von ein- und zweistöckigen Holzgebäuden (Abb. 1) mit markantem Sägezahndach, in denen Arbeitsbereiche und Kleinstläden, ein Gemeindezentrum, ein Café sowie eine Terrasse und ein Gemeinschaftsgarten untergebracht sind. Das farbenfrohe Ensemble soll temporär genutzt werden und wurde gebaut, um einen Ort der Begegnung für alte und neue Bewohner des Ebury Bridge Estate zu schaffen, während ihre Siedlung aus den 1930er Jahren saniert und umgebaut wird. Weil es sich um ein temporäres Projekt handelt, wollte Jan Kattein Architects (JKA), ein Londoner Büro, die CO₂-Emissionen der für den Bau verwendeten Materialien reduzieren. „Das sprach für Holzprodukte“, sagt Projektleiter Gabriel Warshafsky, und ergänzt: „Wir wollten auch mit Holz arbeiten, um das Gewicht der Gebäude und damit die Belastung der Fundamente zu reduzieren.“ 

Holzelement-Bauweise mit OSB Auf den flachen Massivbetonfundamenten liegen Stahlrahmen, auf denen die Holzkonstruktionen stehen. Als Boden für das eingeschossige Gebäude mit Café und Gemeindesaal dienen modulare, vorgefertigte Holzmodule aus SterlingOSB Zero-Platten von West Fraser. Diese OSB-Platten erfüllen die beiden Anforderungen von JKA an Nachhaltigkeit und Belastbarkeit. Sie sind klimapositiv, verleihen den Modulrahmen Festigkeit und bieten zudem eine Oberfläche, auf der Bodenbeläge verlegt werden können. Darüber hinaus ist der Hohlraum der Rahmenkonstruktion natürlich belüftet. „SterlingOSB Zero ist stabil, kostengünstig und bietet die Festigkeit, die wir brauchen, damit die Holzelemente strukturell funktionieren”, erklärt Warshafsky. Vorgefertigte Holzelemente mit SterlingOSB Zero-Beplankung bilden auch das erste Stockwerk und die Pultdachkonstruktion der Terrasseneinheiten. Im Gegensatz dazu werden vorgefertigte Holzdachstühle als Tragwerk für das asymmetrische Dach des Cafés und Gemeindehauses verwendet, um die große Spannweite zu überbrücken. Im Innenbereich sind die Dachstühle unverkleidet, um den Räumen Höhe und Dramatik zu verleihen (Abb. 2).

Vorgefertigte Holzrahmenelemente bilden auch die Wände der Gemeinschafts-gebäude und Ladengeschäfte. Diese Paneele wurden mit einer SterlingOSB Zero-Beplankung geliefert, die auf der Außenseite angebracht wurde. Die Innenseite war zunächst offen, um Isolierung und Elektrik vor Ort installieren zu können. Anschließend wurde sie mit Gipskarton beplankt. Die Außenseite ist mit Holzpaneelen bzw. farbenfrohen Holzschindeln verkleidet. „Es ist eine Fassade, die verwittern und patinieren wird, um ihre Vergänglichkeit zu zelebrieren”, sagt Warshafsky.

Ein großer Vorteil der Verwendung eines Holzmodul-Systems für den Bau eines Gebäudes mit temporärer Nutzungsdauer ist die Demontage am Ende des Projekts. „Unser Ziel ist, nach Ende dieses Projekts die Verkleidungen zu entfernen und das Gebäude zu demontieren, um es an andere Stelle wieder aufbauen zu können.“